Der NSU TT /TTS ist ein sportlicher Kleinwagen mit exzellenter Straßenlage und einem giftigen Motor. Um diese Anlagen richtig auszunutzen gehört eine knackig kurze Schaltung einfach dazu. Da dies im Serienzustand nicht vorhanden ist muss man sich selbst behelfen. Bevor man allerdings den Umbau beginnt, sollten die vorhandenen Komponenten auf Verschleiß geprüft werden, 30 Jahre gehen auch am NSU selten spurlos vorüber. Dazu wird der Schalthebel am Mitteltunnel an den 2 Schrauben abgeschraubt, zieht ihn nach oben heraus und reinigt ihn vom hoffentlich vorhandenen Fett. Anschließend unterzieht man die Kunststoffkugel am unteren Ende des Schalthebels einer optischen Überprüfung. Viel größeres Augenmerk sollte allerdings den beiden Kunststoffbuchsen, welche die Schaltstange führen, gewidmet werden. Diese Buchsen befinden sich etwa in Höhe des Chokehebels und am hinteren Ende des Tunnels.
Sollten diese spürbares Spiel haben, empfiehlt sich ein Austausch, was aber mit viel Arbeit verbunden ist, da hierbei die Antriebseinheit ausgebaut werden muss. Wenn man sich schon die Arbeit macht, sollte dann gleich die Kugel am Differential überprüft werden und für die Perfektionisten unter euch empfiehlt es sich gleichzeitig noch die Schaltstange umzubauen. Dazu hat es sich mittlerweile bewährt, das kugelführende Rohr abzusägen und eine 26er Sechskantnuss einzuschweißen – die genaue Position muss natürlich im noch eingebauten Zustand gemessen werden! Dadurch ist die Verbindung absolut spielfrei.
Wie gesagt, das ist nur notwendig wenn die beiden Kunststoffbuchsen verschlissen sind. Stellt sich heraus, dass soweit alles in Ordnung ist, kann der eigentliche Umbau fortgesetzt werden: die zweiteilige Lagerkugel am Schalthebel muss Richtung Schaltknauf aus der Verzahnung getrieben werden. Dies kann unter Umständen einige Kraft erfordern.
Zum Testen wie weit der Schaltweg verkürzt werden soll, ist es am einfachsten zunächst mit Unterlagsscheiben zwischen der Schalthebellagerung und dem Tunnel den Abstand zu simulieren. Das optimale Maß liegt bei 10 bis 15mm – dies kann jedoch auch variieren. Den Schalthebel mit den beiden Blechschalen, die das Lager der Kugel bilden, sind mit zwei entsprechend längeren M8er Schrauben wieder zu befestigen. Nun wird der Schalthebel so weit nach unten gedrückt, bis er in der Pfanne der Schaltstange annähernd spielfrei sitzt. Jetzt spürt man die Verkürzung der Schaltwege deutlich und jeder kann nun den Schaltweg - mit mehr oder weniger Unterlagsscheiben - seinen Bedürfnissen anpassen. VORSICHT, bei extremer Schaltwegverkürzung kann sich die Schaltung verspannen – was sich allerdings erst im Fahrbetrieb bemerkbar macht.
Hat man sein persönliches Maß gefunden, wird an der Schaltstange am oberen Ende der Lagerkugel eine Markierung angebracht. Anschließend wird das Provisorium abgeschraubt und die Lagerkugel im ausgebauten Zustand mit den beiden Blechlagern fest verbunden und z.B. durch Schweißpunkte ober- und unterhalb der Kugel endgültig fixiert. Dies ist notwendig um ein herausrutschen des Schalthebels aus der Lagerpfanne zu verhindern.
Anstelle der Unterlagsscheiben werden nun zwei Scheiben z.B. aus Aluminium mit einem Innendurchmessen von 8mm und einem Aussendurchmesser von ca. 18mm und der individuell ermittelten Höhe gefertigt. Anschließend wird das Ganze gefettet, zusammengebaut und mit den Langlöchern in den Lagerblechen eingestellt. Hierbei ist hauptsächlich auf den Rückwärtsgang zu achten!