Die originalen Radlager der Vorderachse im Typ 67 sind einfache Rillenkugellager mit der SKF-Bezeichnung 6203 C3 und 6205 C3. Diese Lager sind für die Aufnahme von radialen und nur kleinen axialen Kräften gedacht, d. h. hauptsächlich für die Drehbewegung des Rades. Bei der Kurvenfahrt entstehen jedoch auch große axiale Kräfte, d. h. das kurvenäussere Rad stützt sich seitlich gegen das Lager ab. Bei einem Serienauto mit den schmalen 145er Reifen mag die Serienlösung noch funktionieren, bei einem verbreiterten TT mit 7“ Felgen und 175/50 Reifen oder einem Rennauto mit Slickreifen sind sie aber durch die gestiegene Haftung der Reifen, der größeren Hebelwirkung der breiten Felge und des höheren Gewichts des Rades mit Sicherheit auf Dauer überfordert. Man hat das Problem auch bei NSU erkannt und den NSU Typ 77 (1200 C) serienmäßig mit Kegelrollenlagern ausgerüstet.
Mit ein klein wenig Geschick kann man die Vorderachse des NSU TT auf Kegelrollenlager, die zur Aufnahme von großen axialen und radialen Kräften gedacht sind, umbauen. Man benötigt dafür je zwei Kegelrollenlager von SKF mit der Bezeichnung 30203 J2 und 30205 J2, vom NSU Typ 77 (1200 C), die Zwischenscheibe und die Klemmmutter mit der Teilenummer 077 56 01 369 000 und 077 56 01 584 000.
In der Praxis sieht das nun folgendermaßen aus: Zuerst muss man die Bremszangen abschrauben, an die Seite hängen und die Achsmutter am Achszapfen lösen. Bevor die Radnabe abgezogen wird schraubt man die (neue) Klemmmutter auf den Achszapfen und zeichnet sich die Lage der Klemmschraube an der Radnabe an. Da die Klemmmutter später in der Nabe ca. zur hälfte versenkt sitzt, muss man an dieser Stelle mit einer Halbrundfeile eine Kerbe anbringen, um mit einem Innensechskantschlüssel die Mutter klemmen zu können. Anschließend wird die Radnabe mit einem Abzieher vom Achszapfen abgezogen. Das innere Radlager bleibt in der Regel auf dem Achszapfen sitzen und muss separat abgezogen werden. Anschließend wird das andere Lager mit einem Bolzen aus der Nabe herausgedrückt. Dann werden alle Teile gründlich gereinigt. Der Achszapfen wird mit einem feinen Schmirgelleinen (ca. 600) abgeläppt, damit die Kegelrollenlager anschließend leichter aufgeschoben werden können. Der originale Distanzring, der Nilos-Ring und das neue Kegelrollenlager werden wieder aufgeschoben - das Distanzrohr wird allerdings nicht mehr benötigt!
In die Nabe werden am Lagersitz des kleinen Lagers noch zwei gegenüberliegende Kerben gefeilt, um bei einem erneuten Austausch der Lager den Außenring aus der Nabe schlagen zu können. Den Grat sorgfältig entfernen und anschließend die Außenringe in die Nabe pressen. Die Lager gut einfetten, das kleine Lager in die Nabe stecken und zusammen auf den Achszapfen schieben, die Zwischenscheibe aufschieben und die Klemmmutter aufschrauben. Dann wird mit Gefühl die Achsmutter angezogen bis es ein Axialspiel von 0,025 bis 0,1 mm ergibt. Am genauesten kann man es natürlich mit einer Messuhr ermitteln - aber wenn man nicht vollkommen gefühllos ist, geht es auch ohne. Dann wird die Innensechskantschraube der Klemmmutter angezogen und das Lagerspiel erneut kontrolliert. Nun die Bremszangen wieder montieren und die Nabenkappe aufdrücken.
Das Lagerspiel sollte man nach einigen Kilometern nochmals kontrollieren, die Lager können sich durchaus noch etwas setzen.